Modernes Badezimmer barrierefrei
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Barrierefreies Bad planen und gestalten

Von Jana

Ein barrierefreies Bad ist schon lange nicht mehr etwas, mit dem sich nur Personen mit eingeschränkter Mobilität befassen. Denn ein barrierefreier Grundriss liegt voll im Trend. Barrierefreiheit ist nachhaltig, modern und sehr komfortabel. Ob du es dir aussuchen kannst oder nicht: Das Planen eines barrierefreien Badezimmers ist eine schlaue Entscheidung, von der du nur profitieren kannst.

Ein barrierefreies Badezimmer ist in jeder Lebenslage eine nachhaltige Entscheidung. Das gilt für junge Familien genauso wie für Hausherrinnen und Hausherren im besten Alter, die einfach weitsichtig und zukunftsorientiert planen möchten. Dabei muss Barrierefreiheit in keinster Weise bedeuten, dass der Raum steril, kalt und ungemütlich wird. Modernes Design und Barrierefreiheit gehen heutzutage Hand in Hand. Wir zeigen dir, wie du dein Badezimmer barrierefrei und dennoch schick gestaltest. Lerne, welche Fördermöglichkeiten es gibt und lass dich von unseren Bildern inspirieren!

Barrierefreies Bad rollstuhlgerecht
Ein rollstuhlgerechtes und trotzdem wohnliches Badezimmer

Barrierefrei kann vieles bedeuten. Es kann wie ein Synonym verwendet werden für Begriffe wie seniorengerecht, rollstuhlgerecht oder aber auch behindertengerecht. Ein barrierefreies Badezimmer wird also auch dann relevant, wenn ein Nutzer dieses Raumes eine Sehbehinderung aufweist oder aber auch in seinen motorischen Fähigkeiten eingeschränkt ist. Eine körperliche Einschränkung ist aber nicht der einzige Grund für das Planen und Bauen eines barrierefreien Bads.

Eine barrierefreie Dusche, berührungslose Armaturen, rutschhemmende Bodenbeläge sowie Platz für Haltegriffe. Viel mehr braucht es nicht, um aus einem herkömmlichen Bad ein barrierefreies Bad zu machen. Das Beste: du kannst direkt tätig werden. Denn das Planen, Renovieren oder neu Bauen eines Badezimmers mit genau diesen Ausstattungsmerkmalen liegt ganz nebenbei voll im Trend! Wir zeigen dir, welche DIN-Maße und DIN-Normen gelten, damit ein Badezimmer als barrierefreies Bad eingestuft wird. Jetzt schon an später denken und vom KfW-Programm und weiteren Fördermöglichkeiten profitieren!

Was bedeutet barrierefreies Badezimmer?

Barrierefreiheit umfasst:

  • Ausreichend Bewegungsfreiheit, mit oder ohne Rollstuhl
  • schwellenlose Erreichbarkeit aller Elemente im Raum
  • Rutschhemmender Bodenbelag
  • Eine behindertengerechte Dusche oder ein Dusch-WC
  • Sanitärelemente mit leichter Bedienung und guter Erreichbarkeit
  • Optische Kontraste für eine verbesserte Sicherheit
  • Gute Beleuchtung im Bad

Barrierefreies Bad: Grundriss

Ein Bad gilt dann als barrierefrei, wenn es die DIN 18040 und DIN 18040-2 für barrierefreies Bauen erfüllt. Welche Bestimmungen das im Detail sind, siehst du in folgender Übersicht. Du siehst im Folgenden zwei Grafiken. Bei der ersten handelt es sich um einen Grundriss für ein seniorengerechtes Bad. In der zweiten Grafik findest du die Planungsgrundlagen für ein behindertengerechtes Bad. Diese ist für Personen, die im Rollstuhl sitzen. Hier sind die wichtigsten Maße in der Übersicht:

DIN-Norm für ein barrierefreies Badezimmer
DIN-Norm für ein barrierefreies Badezimmer
DIN-Norm für ein barrierefreies Bad rollstuhlgerecht
DIN-Norm für ein barrierefreies Bad rollstuhlgerecht

Für das WC:

  • Vor WC, Waschbecken und Dusche muss eine Bewegungsfläche von mind. 120 cm x 120 cm vorhanden sein
  • Das WC-Becken sollte mind. 70 cm tief und mind. 90 cm breit sein
  • Die Höhe des WC-Beckens einschließlich Sitz muss 46 cm – 48 cm betragen
  • Das WC benötigt eine zusätzliche Rückenstütze 55 cm hinter der Vorderkante
  • Die Spülung muss mit der Hand oder dem Arm bedient werden können
  • Ein hochklappbarer Stützgriff muss 15 cm über die Vorderkante des WC-Beckens hinausragen und 28 cm über der Sitzhöhe liegen

Für den Waschplatz:

  • Die Vorderkante des Waschtisches beträgt eine Höhe von maximal 80 cm
  • Der Abstand zwischen Armatur und vorderer Rand des Waschbeckens beträgt höchstens 40 cm
  • Der Duschplatz soll niveaugleich zum angrenzenden Bodenbereich gestaltet werden und nicht mehr als 2 cm abgesenkt sein

Für die Dusche / Badewanne:

  • Der Bodenbelag des Duschbereichs muss rutschhemmend sein
  • Im Duschbereich sind waagerechte Haltegriffe in einer Höhe von 85 cm über das Achsmaß anzubringen
  • Ein Dusch-Klappsitz mit einer Tiefe von 45 cm und einer Sitzhöhe von ca. 46 cm bis 48 cm ist erforderlich
  • Auf jeder Seite des Dusch-Klappsitzes muss ein Stützgriff montiert sein, dessen Oberkante 28 cm über der Sitzhöhe liegt. Die Vorderkante des Griffes ragt 15 cm über den Sitz hinaus.
Der Grundriss muss sorgfältig geplant werden
Grundriss sorgfältig planen
Badezimmer Vogelperspektive
Badezimmer Grundriss in der Draufsicht

Es gibt zahlreiche Lösungen für eine barrierefreie Badezimmergestaltung. Der Abbau von Barrieren trägt nicht nur zu mehr Bewegungsfreiheit bei. Diese Maßnahme vereinfacht typische Abläufe im Raum, erhöht somit den Komfort und erfüllt alle ästhetischen Ansprüche an ein modernes Bad. Vom WC-Sitz über die bodenebene Dusche bis zu den Stützgriffen: Beim Planen und Gestalten eines barrierefreien oder rollstuhlgerechten Badezimmers gibt es mittlerweile zahlreiche Gestaltung- und Wahlmöglichkeiten. Mehr Infos dazu findest du hier:

Barrierefreies Bad Zuschuss

Zuschuss über die KfW

10 % der förderungsfähigen Investitionssumme wird von der KfW erstattet. Die maximale Förderungssumme liegt dabei bei 6.250 € pro Wohnung (Stand: Mai 2023). Außerdem kannst du über die KfW einen zinsgünstigen Kredit für bauliche Maßnahmen bekommen, die die Barrieren in deinem Zuhause reduzieren sollen. Die KfW-Bank bietet umfassende Informationen bezüglich der Finanzierung und Bezuschussung für einen altersgerechten oder barrierefreien Umbau von Sanitäranlagen. Hierfür ist weder ein Pflegegrad noch eine Verordnung vom Arzt erforderlich. Jeder hat Anspruch auf diese Förderung. Hier geht’s zur Internetseite der KfW:

Zuschuss von der Pflegekasse

Personen mit Pflegestufe haben die Möglichkeit, eine Förderung bei ihrer Pflegekasse zu beantragen. Und zwar dann, wenn Maßnahmen umgesetzt werden, die zur Verminderung oder dem Abbau von Barrieren stattfinden. Je nach Pflegegrad und Pflegeversicherung kann die Pflegekasse den Umbau des Badezimmers um bis zu 4.000 € bezuschussen. Altersgerechtes Wohnen ist also auch bei kleinem Einkommen möglich. Personen mit Pflegegrad 1 bis 5 können diese staatliche Förderung beantragen. Diese gilt sowohl für Maßnahmen, die den betroffenen Personen eine selbstständigere Lebensweise ermöglichen, als auch für Maßnahmen, die die Pflege durch Andere erleichtern. Mehr Informationen zur Förderung von wohnumfeldverbessernden Maßnahmen findest du hier:

Welche Umbauten zahlt die Krankenkasse?

Die Krankenkassen zahlen per se keine Umbaukosten. Allerdings übernimmt sie häufig die Kosten für sogenannte Hilfsmittel, sofern diese vom Arzt verordnet werden. Das sind zum Beispiel:

  • Haltegriffe
  • Stützklappen
  • Dusch-Sitz
  • Dusch-WC
  • usw.

Diese Hilfsmittel müssen vom Arzt verordnet werden. Dann übernimmt die Krankenkasse die Kosten. In manchen Fällen ist die Zahlung zunächst vom Empfänger zu tätigen. Die Kosten für diese Hilfsmittel kannst du dir aber per schriftlichen Antrag wieder erstatten lassen. Barrierefreie Angebote findest du auch in Sanitätshäusern oder im Internet. Ohne vorherige Verschreibung trägst du die Kosten hierfür aber selbst.

Barrierefreies Bad Beispiele und Bilder

  • Waschtisch modern und rollstuhlgerecht
  • Stützgriffe in modernem Rosa
  • Raumgestaltung in einem modernen Badezimmer ohne Barrieren
  • Kleines Bad mit Dachschräge ohne Barrieren

Tipps für die barrierefreie Badgestaltung

Selbst in kleinen Bädern ist ein Umbau zum barrierefreien WC durchaus möglich. Ein Bad mit Dachschräge oder in einer kleinen Mietwohnung kann durch entsprechende Maßnahmen so umgebaut werden, dass dieses altersgerecht wird. Eine begehbare Dusche ist ein erster Schritt Richtung barrierefreies Bad. Sie gehört mittlerweile sowieso in die Planung eines modernen Badezimmers dazu. Eine bodengleiche Dusche ist pflegeleicht, schick und kann über viele Jahre genutzt werden. Aufwendige Umbauten im hohen Alter sind nicht mehr nötig. Aus diesem Grund empfehlen wir bei der Planung eines neuen Bades auf jeden Fall die Berücksichtigung einer bodengleichen Dusche. Diese Maßnahme wird durch die KfW-Förderbank bezuschusst. 

Bodenebene Dusche in einem modernen Badezimmer
Begehbare Dusche und XL-Fliesen sorgen für ein modernes Ambiente
Waschbecken für Rollstuhlfahrer geeignet
Waschplatz rollstuhlgerecht

Eine barrierefreie Badewanne enthält eine Klappe zum Öffnen. Diese erleichtert Menschen mit eingeschränkter Mobilität das Ein- und Aussteigen erheblich. Den barrierefreien Badumbau entsprechend der DIN-Vorschriften kannst du dir auch in diesem Fall mit einem KfW-Zuschuss fördern lassen. 

Rutschhemmende Bodenbeläge, Haltegriffe an wichtigen Stellen, sowie funktionale Badmöbel sind für den altersgerechten Umbau essenziell. Plane dein Bad so, dass du im hohen Alter genügend Platz hast, um gewisse Dinge nachzurüsten. Waschtische mit geringer Tiefe und Höhe sind perfekt, um diese auch mit einem Rollstuhl problemlos bedienen zu können. Ein Spiegel sollte in einer Höhe von ca. 100 cm angebracht werden, sodass man sich auch im Sitzen darin betrachten kann. Armaturen sollten als Einhebel- oder berührungslose Armatur ausgebildet sein. Das Planen eines barrierefreien Bads ist nicht so schwer, wie es auf den ersten Blick wirken mag. 

Kontraste sorgen für mehr Sicherheit im Bad. Eine Toilettenspülung in strahlendem Rot hebt sich gut von weißen Wandfliesen ab. Ein schwarzer Wasserhahn ist besonders gut zu erkennen, wenn du diesen an ein weißes Waschbecken anbringst. Mit der Lichtgestaltung kannst du ebenfalls zu mehr Sicherheit bei der Nutzung der Sanitäranlagen beitragen. Strahler in den einzelnen Bereichen, am Waschbecken, bei der Dusche und dem WC sorgen dafür, dass man alles gut sehen kann.

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