Kräutergarten anlegen
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Kräutergarten anlegen – So gelingen Anbau, Pflege und Ernte

Von Jana
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Sie sind eine Bereicherung für jede Küche, jede Hausapotheke und jeden Feinschmecker: Küchenkräuter. Egal ob als Kräuterquark, Pesto, Würze für ein Currygericht, wunderbar duftende Rosmarin-Kartoffeln oder selbst gemachten Hustensaft oder Tee: Kräuter bereichern unser Leben mit unverwechselbaren Aromen. Sie sorgen für guten Geschmack und Abwechslung in der Küche. Plus: Sie sind super gesund!

Doch nicht nur unter Feinschmeckern sind die kleinen grünen Wunderpflanzen beliebt: Auch Hobbygärtner erfreuen sich an ihnen. Kräuter verströmen einen wunderbaren Duft im Garten, locken Bienen und Schmetterlinge an und vertreiben gleichzeitig Schädlinge! Wusstest du, dass intensiv duftende Kräuterpflanzen sogar Schnecken, Raupen, Ameisen oder Blattläuse vertreiben können? Allein deswegen sind sie schon eine nützliche Bereicherung für jedes Blumenbeet!

Man muss keine riesengroße grüne Oase vor der Haustür haben, denn Kräuter wachsen auch prima auf einem sonnigen Balkon mitten in der Stadt. Der Trend Urban Gardening macht es vor! Auch auf der Fensterbank in der Großstadt-Küche kann eine kleine, duftende Kräuter-Oase entstehen! Wir zeigen dir, worauf du beim Anlegen eines Kräutergartens achten musst!

Mediterrane Kräuter
Kräutergarten anlegen und sich an der Ernte erfreuen

Inhaltsverzeichnis:

  • Kräutergarten anlegen auf dem Balkon
  • Kräuter auf der Fensterbank
  • Tipps für das Kräuterbeet im Garten
  • Pflanzen für den Kräutergarten
  • So kannst du deine Kräuter verwenden

Kräutergarten anlegen auf dem Balkon

Der Vorteil eines Kräutergartens auf dem Balkon ist, dass jede Pflanze ihren eigenen Topf bekommt und du somit auf die individuellen Bedürfnisse jeder Pflanze eingehen kannst. Thymian und Rosmarin platzierst du dann einfach in der sonnigsten Ecke deines Balkons. Was das Gießen angeht, kannst du dich bei diesen beiden Kräutern entspannt zurückhalten. Sie bevorzugen trockene Erde und begnügen sich damit, wenn du sie im Sommer ca. zwei Mal pro Woche gießt. Anders sieht es da zum Beispiel bei Pfefferminze und Schnittlauch aus. Beide mögen es leicht schattig und gedeihen am besten, wenn die Erde immer leicht feucht gehalten wird. Du kannst die Kübel und Töpfe mit den Kräutern auf einer Blumentreppe anordnen, an einem Wandregal aufreihen oder auch auf einem schmalen Pflanztisch aufstellen. Oder werde einfach ein bisschen kreativ: Bepflanze eine alte Weinkiste, ein leeres Holzfass oder auch eine alte Zinkwanne. Der Gestaltung deines eigenen Kräuterparadieses auf dem Balkon mitten in der Stadt sind keine Grenzen gesetzt!

Blumenkasten auf dem Balkon mit Kräutern bepflanzt
Auf dem Balkon gedeihen die meisten Küchenkräuter ohne Probleme

Kräuter auf der Fensterbank

Für Hobbyköche unverzichtbar: Küchenkräuter. Wer sein eigenes kleines Kräuterparadies in der Küche haben möchte, schnappt sich ein paar Töpfe, spezielle Anzucht- oder Kräutererde und Samen. Wichtig: Die Töpfe sollten so hell wie möglich stehen. Eine sonnige Fensterbank ist ein Muss. Ideal wäre ein Fenster an der Südseite des Hauses. Die Töpfe sollten über ein Loch an der Unterseite verfügen, so kann überschüssiges Wasser abfließen. Eine gute Drainage ist empfehlenswert: Bevor die Erde in den Topf kommt, legst du Blähton oder Kieselsteine als erste Schicht hinein. Mehrjährige Kräuter sollten an einem weniger hellen und kühlen Ort Überwintern. Im nächsten Frühjahr kannst du deine Kräuter umtopfen. So bleiben sie gesund und bekommen wieder frische Nährstoffe mit der neuen Kräutererde.

Folgende Kräuter wachsen auch in Innenräumen gut:

  • Petersilie
  • Pfefferminze
  • Schnittlauch
  • Basilikum
  • Koriander
Pfefferminze auf der Fensterbank
Kräuter für die Fensterbank: Immer griffbereit beim Kochen

Tipps für das Kräuterbeet im Garten

Du möchtest einen Kräutergarten anlegen? Dann ist vor allem der Standort entscheidend. Viele Sorten bevorzugen einen vollsonnigen Standort. Diese kannst du in einem Beet pflanzen. Sorten mit anderen Anforderungen müssen an einem gesonderten Ort im Garten gepflanzt werden. Im ersten Schritt bereitest du die Erde vor. Informiere dich im nächsten Abschnitt über die Bodenbeschaffenheit der einzelnen Kräuter. Die meisten bevorzugen einen durchlässigen und nährstoffarmen Boden. Hierfür arbeitest du Sand in die Erde ein und verzichtest auf die Gabe von Dünger. Eine Schutzschicht aus Laub oder Vlies ist im Winter ein Muss. Du kannst einen Steingarten mit mediterranen und trockenheitsliebenden Kräutern anlegen. Auch die Kräuterspirale ist eine beliebte Möglichkeit. In einem Hochbeet gedeihen die aromatischen Pflanzen aber auch sehr gut. Noch eine Möglichkeit: Integriere die Pflanzen in einem sonnigen Blumenbeet. Sie bieten den anderen Pflanzen einen guten Schutz vor Schnecken und verströmen dazu noch einen herrlichen Duft.

Pflanzen für den Kräutergarten

Kräuter wachsen prima in Töpfen und Kübeln, im Hochbeet oder direkt in der Erde. Achtet man auf die passenden Rahmenbedingungen wie die Beschaffenheit der Erde und den Standort, gedeihen sie in der Regel ohne Probleme. Hier eine Übersicht der wichtigsten Informationen.

Basilikum

Basilikum
  • Standort: sonnig
  • Boden: durchlässig und locker
  • Bei der Ernte immer den ganzen Stängel abschneiden und nicht nur die Blätter abzupfen, so bilden sich neue Triebe
  • Frostempfindlich: mehrjährige Pflanzen im Haus überwintern lassen
  • Ab April im Freiland aussäen oder das ganze Jahr über im Topf

Thymian

Thymian
  • Standort: vollsonnig, sonnig
  • Boden: lehmig sandig, trocken, nährstoffarm
  • im Frühjahr Jungpflanze aus dem Topf im Beet pflanzen
  • Nach der Blüte die Triebspitzen abschneiden
  • im Winter mit Vlies bedecken
  • immergrüne Zweige im Frühling zurückschneiden

Rosmarin

Rosmarin
  • Standort: vollsonnig bis sonnig
  • Boden: sandig, trocken, nährstoffarm
  • Kübel oder Topf muss unbedingt ein Abzugsloch haben damit Gießwasser gut abfließen kann
  • Manche Sorten sind winterhart, sicherheitshalber Pflanzen im Topf idealerweise in Gewächshaus oder Garage überwintern lassen
  • Ende März alte Triebe zurückschneiden

Pfefferminze

Minze
  • Standort: sonnig, halbschattig
  • Boden: humos, nährstoffreich, leicht feucht
  • im Winter mit Reisig abdecken
  • Vorsicht bei der Pflanzung in einem Beet: Pfefferminze verbreitet sich gerne unkontrolliert weiter, daher am Besten in einem großen Eimer einpflanzen und so in der Erde verbuddeln
  • im Sommer ausreichend gießen
  • im Frühjahr mit Kompost düngen
  • im Herbst bodennah zurückschneiden

Salbei

Kräutergarten anlegen mit Salbei
  • Standort: vollsonnig, sonnig
  • Boden: humoser, sandiger, lehmiger Boden
  • Eignet sich für die Bepflanzung von Steingärten
  • Bienen- und Schmetterlingsfreundlich
  • Im Topf ab März aussäen
  • im Freiland ab Mai aussäen
  • regelmäßig aber mit recht wenig Wasser gießen
  • Beim Ernten ganze Triebe abschneiden und nicht nur Blätter abzupfen, damit sich neue Triebe bilden
  • im Winter mit Reisig vor Frost schützen

Petersilie

Petersilie
  • Standort: sonnig bis halbschattig
  • Boden: nährstoffreich, locker
  • im Herbst mit Kompost düngen
  • Aussaat ab April im Freiland möglich
  • Boden regelmäßig lockern
  • Staunässe vermeiden
  • Nach der Blüte wird die Petersilie ungenießbar

Dill

Dill
  • Standort: sonnig, windgeschützt
  • Boden: locker und nährstoffreich
  • Dill fühlt sich im Gemüsebeet zwischen Kohl, Gurken oder Salat sehr wohl
  • Bienenfreundliche Pflanze
  • kann ab April im Freiland ausgesät werden
  • Boden regelmäßig lockern und Unkraut entfernen
  • sobald sich die Samen hellbraun färben sollten die Blütendolden abgeschnitten werden

Koriander

Koriander
  • Standort: sonnig bis schattig, geschützt
  • Boden: sandig, lehmig und kalkhaltig
  • Koriander vor zu starken Sonneneinstrahlung und Wind schützen
  • gedeiht am Besten im Bett zwischen Kohl und Salat
  • vertreibt im Beet Schädlinge und lockt mit seinem Duft Nützlinge an
  • Samen können ab März im Freiland ausgesät werden
  • Bei der Ernte die unteren Blätter zuerst pflücken da hier dann neue Triebe gehen

Kräuter verwenden

Am besten ist es natürlich, die Kräuter frisch zu verwenden. Doch wenn du in den Sommermonaten eine sehr üppige Ernte bejubeln, aber leider nicht alles selbst verzehren kannst, haben wir dir hier ein paar Tipps für dich:

Viele Kräuter wie Petersilie, Dill oder Schnittlauch kannst du auch prima klein hacken und dann einfrieren. So hast du beim Kochen immer frische Kräuter zur Hand, den ganzen Winter über! Andere Sorten wie Salbei, Pfefferminze oder auch Thymian kannst du im Ganzen einfrieren und im Winter mit heißem Wasser aufbrühen, für frische und gesunde Tees.

Getrocknete Kräuter
Getrocknete Kräuter lassen sich auch im Winter gut zubereiten

Einige Sorten lassen sich auch wunderbar trocknen! Dazu einfach am Stiel zusammenbinden und kopfüber an einem schattigen Platz für etwa eine Woche aufhängen. Sind die Kräuter getrocknet, kannst du diese zerbröseln und in einem Glas aufbewahren und das ganze Jahr über verwenden. Meldet sich in den Wintermonaten eine Erkältung, kannst du dir mit deinen eigenen Kräutern helfen: Getrockneten Thymian mit getrocknetem Salbei, einer Zwiebel und etwas Rohrzucker aufkochen und schon hast du deinen eigenen Hustensaft! Viele Kräuter werden als sogenannte Heilkräuter bezeichnet und können deine Hausapotheke sinnvoll bereichern.

Kräuteröl, selbstgemacht
Kräuteröl ganz einfach selbst gemacht

Mit Kräutern kann man aber auch noch vieles mehr machen: Zum Beispiel sein eigenes Kräuteröl oder auch selbst gemachtes Kräutersalz! Übrigens auch eine prima Geschenkidee! Probiere es einfach mal aus! Sich einen eigenen Kräutergarten anzulegen und sich mit der Verwertung dieser zu beschäftigen ist ein tolles Hobby, an dem du garantiert viel Spaß haben wirst!